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Trotz fehlendem Reisepass und abgelaufenem Personalausweis fliegen?

Deutscher ReisepassDa ich ab Januar für einige Zeit im Ausland sein werde, und ein Visum beantragt hatte, lag mein Reisepass in der Botschaft in Berlin. Mein Personalausweis ist gerade abgelaufen und am Mittwoch, den 17. Dezember 2014 sollte ich beruflich nach Birmingham fliegen. Wie soll das gehen, ohne Reisepass und ohne gültigen Personalausweis? Die Situation kam mir irgendwie bekannt vor. Vor drei Jahren, als ich das erste Mal beruflich nach Birmingham geflogen war, hatte ich schon ein mal meinen Personalausweis vergessen. Der Beamte bei der Passkontrolle war damals sehr freundlich. Ich solle mich erst mal beruhigen und zur Bundespolizei gehen. Die würden mir ein Reiseersatzdokument ausstellen. Und so war es auch.

Ich dachte also an genau diese Situation vor drei Jahren zurück. Wenn ich also ohne Ausweis fliegen konnte, dann werde ich wohl mit einer Kopie meines gültigen Reisepasses und dem abgelaufenen Personalausweis keine Probleme haben. Also hatte ich mich um nichts weiter gekümmert. Am Mittwochmorgen bin ich um 5:30 Uhr zum Flughafen Düsseldorf gefahren und direkt zur Bundespolizei gelaufen, um keine Zeit zu verlieren. Ich habe dem Mitarbeiter dort meine Situation erklärt, aber dieser war diesmal leider extrem unfreundlich und hat sich sehr wichtig getan. Ich hatte nach einem vorläufigen Ausweis gefragt. Er sagte nur „Ausweise dürfen wir nicht ausstellen, nur Reiseersatzdokumente“. Darauf sagte ich, „prima, dann stellen Sie mir bitte ein Reiseersatzdokument aus“. „So einfach ist das nicht“, erwiderte der Mitarbeiter. „Mit welcher Fluggesellschaft fliegen Sie denn und wohin?“ „Ich fliege mit Lufthansa nach Birmingham“. „Das wird schwierig. In UK sind sie sehr streng“. Ich antwortete, dass ich bereits vor drei Jahren schon ein mal mit einem Reiseersatzdokument nach Birmingham geflogen sei. „Seit dem hat sich viel geändert“, meinte der Mitarbeiter. „Sie müssen sich erst von Lufthansa bestätigen lassen, dass sie sie mitnehmen.“ „Ok“, sagte ich, denn ich war spät dran. „Bitte stellen Sie mir das Reiseersatzdokument aus und ich kläre das mit Lufthansa.“ Nein, das würde nicht gehen, die Leute würden zurückkommen und ihre 8 Euro zurückfordern. „Ich verspreche Ihnen, dass ich die 8 Euro nicht zurückfordere.“ Aber darauf lies sich der Mitarbeiter nicht ein.

Ich musste also mit meinem Gepäck bis zum anderen Ende des Flughafens laufen. Am Check-In-Schalter der Lufthansa habe ich einer freundliche Dame erneut meine Situation geschildert. Sie reagierte sofort und meinte „Da sind Sie hier falsch, Sie müssen zur Bundespolizei“. „Genau da komme ich her“ war meine Antwort. „Der Mitarbeiter fordert, dass Sie bestätigen, dass Sie mich mitnehmen.“ Sie schaute mich verdutzt an „Klar, es fliegen ganz viele Leute mit dem Reiseersatzdokument“. Zur Sicherheit rief sie aber noch mal einen Kollegen an, der dies auch bestätigte.

Abgelaufener PersonalausweisZurück am Schalter der Bundespolizei, legte ich die Kopie meines Reisepasses auf den Tresen und ebenso meinen abgelaufenen Personalausweis und sagte „Es ist kein Problem, die Lufthansa nimmt mich mit dem Reiseersatzdokument mit“. Der Mitarbeiter ignorierte mich und schaute sehr konzentriert auf seinen Bildschirm, weil er sicherlich extrem wichtige Dinge zu tun hatte. Einige Minuten später schaute er hoch zu mir und sagte unfreundlich „Soll ich mich da jetzt selbst bedienen?“ Ich sagte „Ich weiß ja nicht, was Sie brauchen.“ Er meinte, „der Personalausweis reicht mir schon mal“. Ich nahm diese vom Tresen und reichte ihm diesen in die Hand. Er fing an, langsam das Dokument auszufüllen und ich kochte innerlich. Als ich am Lufthansa-Schalter war, hatte ich die lange Schlange bei der Gepäckkontrolle gesehen und dachte mir nur „Toll, ich verpasse sicherlich den Flug, nur weil der sich so wichtig tut…“. Als der Kollege fertig war, gab ich ihm die 8 Euro, bedankte mich freundlich und wünschte ihm einen schönen Tag. Meinen Start in den Tag hatte er zumindest schon versaut. Ich war einfach nur wütend, wie man nur so unfreundlich zu Kunden sein konnte. Gut es war früh und der arme Mitarbeiter muss sicherlich häufig zu solchen unmenschlichen Zeiten arbeiten, aber dies braucht er bitte nicht an mir auslassen. Ich war schließlich auch freundlich zu ihm und auf seine Hilfe angewiesen.

Bei der weiteren Passkontrolle und beim Einsteigen ins Flugzeug hatte ich übrigens sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg überhaupt keine Probleme mit dem Reiseersatzdokument. Meiner Verärgerung über diesen Mitarbeiter der Bundespolizei hielt aber noch eine Weile an.

Aber gut, ich war es irgendwie selbst schuld. Ich hätte meine Personalausweis früher erneuern können und als das schon zu spät war, immerhin noch früher zum Flughafen fahren sollen, um die Zeit der Bürokratie einzuplanen.

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